Wir leben in einer herausfordernden Zeit. Krieg, Energiekrise, Corona, Inflation und im individuellen Leben sind wir auf unterschiedlichste Weise zum Beispiel gesundheitlich, in der Partnerschaft, Kindererziehung oder auch im Job gefordert. Es wird einem eingetrichtert, dass wir flexibel und agil werden müssen, um in der Zukunft bestehen zu können. Ich muss dann jeweils schmunzeln, da ich dann frage, wer das denn möchte – es sind wir Menschen, die alles schneller machen und verändern. Und dann kommt noch der Ruf nach Resilienz – der physischen und psychischen Widerstandsfähigkeit. Vorträge, Seminare und Kurse mit diesen Inhalten werden in den grösseren Firmen angeboten und privat gibt es viele Anbieter solcher Achtsamkeitstrainings. Auf mich wirkt dieses Thema wie wenn wir zusätzlich neben dem Stress im Alltag auch noch in der Resilienz besser werden müssen, damit wir den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht werden. Dabei sind wir jetzt schon ziemlich grenzwertig unterwegs und schaffen vielen Anforderungen nur noch mit ach und krach, mit Konsequenzen in unseren Beziehungen (wenig Zeit oder oberflächlicher Umgang) bzw. mit Unterstützung von Suchtmitteln wie Alkohol, Medikamente oder auch intensiven Sport. Wir wollen immer noch weiter, höher, schneller und am Schluss gewinnen und Erfolg haben – dafür zahlen wir einen hohen Preis und auch unsere Erde. Aber lieber halten wir fest und spielen das Spiel mit, ohne uns jemals zu hinterfragen, ob es nicht langsam genug ist und andere Faktoren im Leben auch wichtig sind. Wo bist du noch gefangen im System? Wie nimmst du deine innere Stimme wahr, was für Bedürfnisse sind in deinem Leben nicht erfüllt? Wo kompensierst du mit übermässigem Essen, Trinken oder anderen «Hilfsmitteln»?
Ich wünsche dir ein gutes Gespür und dass du den Fokus vor allem auf dich und dein Innenleben lenkst, denn hier hast du es in der Hand, etwas zu verändern, dass sich dann auch im Aussen manifestieren kann.