Anlässlich eines Resilienz-Anlasses durfte ich an die Teilnehmenden auch noch ein paar persönliche Gedanken richten, die ich gerne mit euch teilen möchte:
Ich nutze das Wort «ver-rückt» in zwei Bedeutungen, einerseits verrückt als gestört und andererseits ver-rückt als nicht mehr am richtigen Ort.
Ist es nicht ver-rückt, …
… dass wir so stark mit unserem Verstand identifiziert sind, dass wir unseren Körper nicht mehr spüren?
… dass wir permanent am Denken sind, so dass wir dadurch nie im Moment, in der Präsenz, im Hier sind, sondern entweder in der Vergangenheit oder der Zukunft?
… dass unser Körper uns eine Krankheit (z.B. Herzinfarkt), einen Unfall schicken muss, damit wir merken, dass wir dringend Ruhe und Erholung benötigen und selbst dann ist es nicht garantiert, dass wir aus dieser Erfahrung etwas lernen?
… dass wir am Morgen in den Spiegel schauen und das was wir sehen uns nicht sehr gut gefällt, obwohl wir wissen, dass wir mit dem Spiegelbild garantiert vielleicht 70, 80 oder sogar 90 Jahre zusammen sein werden? Müssten wir nicht uns selbst als besten Freund oder beste Freundin empfinden mit dem/der wir durchs Leben gehen?
… dass wir mit einem Partner oder Partnerin zusammen sind und von Liebe sprechen, obwohl wir uns selbst nie aus dem Herzen lieben gelernt haben?
Wie schon Einstein gesagt hat, kann man dieses Ver-rückt sein nicht auf der gleichen Ebene lösen, wie es entstanden ist (Verstand), sondern in der Ruhe und Stille liegt der Schatz verborgen. Aber Achtung, Stille ist nichts für Feiglinge! Ich wünsche uns allen viel Mut, um solche ruhigen Momente des Seins zu schaffen, Mut genau hinzuhören, welche Bedürfnisse uns der Körper oder das Herz mitteilen möchte und Mut, mit diesem Bewusstsein einzelne Verhaltensweisen zu verändern. Viel Freude, Neugier bei der Entdeckungsreise!