Wir haben in der Kindheit zu Hause und vor allem in der Schule gelernt, dass wir Fehler machen und dass das nicht gut sei. Über diese Fehlerorientierung haben wir schmerzlich gelernt, dass ich besser oder schlechter bin und so hat sich in meinem Verstand ein «Wertungssystem» etabliert, dass sich immer wieder durch Feedback von Anderen oder auch in meiner eigenen Bewertung zu meinem Verhalten einschaltet und mich besser oder vor allem schlechter fühlen lässt.
Ich persönlich bin der Meinung, dass es gar keine Fehler gibt, da jeder Mensch in der jeweiligen Situation sein Bestes gibt, welches aufgrund seiner Erfahrungen, Kenntnissen oder seines Befindens passiert. Vielleicht entspricht es dann dem Umfeld oder eben auch nicht. Was sicher ist, dass ich (und ev. mein Umfeld) eine Erfahrung mache – auch hier spielt uns der Verstand mit seinem Bewertungssystem etwas vor und spricht von guten und schlechten Erfahrungen. Aber das gibt es nicht, es sind einfach Erfahrungen. Wichtig ist einzig, dass ich die Verantwortung übernehme, etwas aus diesem Erlebnis für ein nächstes Mal mitnehme, sei es, ich mache es wieder genau gleich oder ich werde es aufgrund der Erfahrung anders machen (man beachte, die Wortwahl «anders» und nicht «besser», da wäre wieder eine Bewertung drin)! Vielleicht hilft es dir, dies auch so zu sehen und Fehler neu als Erfahrungen zu deklarieren und es weniger persönlich zu nehmen. Es hilft zudem auch, sich immer wieder - gerade in herausfordernden Situationen oder im unbekanntem Terrain - zu sagen «ich gebe mein Bestes, mehr kann ich nicht» und hoffentlich entspannt sich dein Körper mit dieser Aussage …
Achte doch auch einmal, wann dein Wertesystem im Kopf dir immer wieder einzureden versucht, wie gut oder schlecht du seiest und wie du diesem Teil Glauben schenkst und deinem Verstand Macht gibst.