Von der Kontrolle ins Vertrauen

Immer mehr entgleitet uns die Sicherheit im Aussen. Was gestern noch verlässlich schien, ist heute schon anders. Der Verstand reagiert darauf, wie er es gelernt hat:

 

Er versucht zu ordnen, zu bewerten, zu kategorisieren – Menschen, Situationen, das Weltgeschehen – alles soll in Schubladen passen, damit das Leben überschaubar bleibt.

Doch die Welt ist nicht mehr schwarz oder weiss. Sie ist bunt, vielschichtig, widersprüchlich – lebendig. Und in dieser Lebendigkeit liegt auch ihre Wahrheit. Je mehr wir versuchen, das Unkontrollierbare zu kontrollieren, desto mehr verlieren wir uns selbst. Wir erschöpfen uns im Versuch, Sicherheit im Aussen zu erschaffen, statt sie in uns zu finden.

 

Der neue Weg führt nach innen. Er heisst: Vertrauen. Vertrauen bedeutet, mich dem Leben anzuvertrauen – nicht blind, sondern bewusst. Nicht aus Angst, sondern aus einer inneren Gewissheit heraus, dass das Leben mich trägt, auch wenn ich den Weg gerade nicht sehe. Das braucht Mut und die Bereitschaft, alte Vorstellungen loszulassen.

Ich darf in Momenten der Unsicherheit innehalten und fragen:

Was will mir diese Situation zeigen?

Welches Geschenk verbirgt sich vielleicht darin?

 

Vielleicht darf meine Geschichte neu geschrieben werden – nicht vom Verstand, sondern vom Leben selbst. Vielleicht führt mich der Weg nicht dorthin, wo ich ihn mir ausgemalt habe, sondern dorthin, wo sich mein Lebens-/Seelenpotenzial befindet. 

Wenn ich aufhöre, Situationen zu bewerten und Schuldige zu suchen, meinem Kopf nicht mehr glaube, dass die Geschichte gleich weitergeschrieben werden muss, mich meinen Ängsten vor dem Unbekannten stelle und ich persönliche Chancen oder Schätze in einem neuen Weg erkenne, kann Vertrauen ins Leben entstehen und aus der Kontrolle entsteht ein tiefer Frieden…